2024

Congratulations

Die Gewinner 2024 sind
The winners 2024 are

Best Feature Film

Best Short Film

Special Price „Integration“

Laudatio der Jury

Der Dokumentarfilm His Name is Ray beginnt mit den folgenden Worten des Regisseurs Michael Del Monte: „Jeden Tag, wenn ich nach Hause fuhr sah ich den selben Mann betteln, an einer nahen Kreuzung. Eines Tages entschied ich mich, aus dem Auto zu steigen, um mit ihm zu sprechen.“
Unaufgeregt und sehr eindringlich folgt Del Monte dem heroinsüchtigen Ray, der vor dem Leben auf der Straße eine Familie hatte, Segler war und der aufgrund seiner Sucht alles verloren hat. Ray ist ein charismatischer Mensch, dem immer wieder etwas abhanden kommt, der sich nicht mehr wehren kann. Und der am Ende an seiner Sucht stirbt.

Der kanadischische Regisseur Michael Del Monte, der Regie und zugleich die Kamera führte, fand herausragende Bilder, zurückhaltend und zugleich auch sehr intim gelingt es ihm, Ray sowohl erbarmungslos in seiner Sucht zu zeigen und zugleich eine große Nähe aufzubauen. His Name is Ray bleibt in Erinnerung. Der Film verändert nachhaltig das Denken. Und den Blick zu Menschen, die am Abgrund stehen.

Laudatio of the Jury

The feature-length documentary His Name is Ray begins with the following words from director Michael Del Monte: „Every time I drove home, I would see the same man panhandling at a nearby intersection. One day I decided to get out of the car and talk to him.“ The canadic director Michael Del Monte follows Ray, a heroin addict who had a family before living on the streets, was a sailor and lost everything because of his addiction, in an unagitated and very haunting way. Charismatic yet vulnerable, Ray can no longer defend himself, he struggles with the relentless impact of his addiction and ultimately succumbs to its devastating effects.

Michael Del Monte, found outstanding images; in a restrained and at the same time very intimate way, he succeeds in showing Ray both mercilessly in his addiction and at the same time getting close to him. His Name is Ray remains in the memory. The film changes the way we think. And how we look at people who are on the brink.

Laudatio der Jury

Der Kurzspielfilm Skewered erzählt vom Essen, Lieben und leben lassen. Die englischen Brüder Nick und Noah Rutter, sowie ihr Produzent Benjamin Richardson wollten sich einen Farce-Spaß machen und haben eine wunderbar verdrehte Geschichte geschrieben, in der das Publikum unter der Regie von Nick Rutter durch unterschiedliche Film-Genres genasführt wird. Kaum meint man, zu wissen, wie der Plot läuft, sehen wir unsere Sehgewohnheiten schon wieder getäuscht – oder eben auch nicht. Mit seinen auch formalen Twists bleibt nur eines: Erwarte das Unerwartete! Großartig erzählt, überzeugend gespielt – ein Film, der ein großes Publikum – und den Kurzfilmpreis des Filmfest Oberursel verdient hat.

Laudatio of the Jury

The short feature film Skewered is about eating, loving and letting live. The english brothers Nick and Noah Rutter and their Producer Noah Richardson wanted to have some farcical fun and have written a wonderfully twisted story in which the audience is led through different film genres under the direction of Nick Rutter. Just when we think we know how the story is going to unfold, we see expectations challenged – or not. With its formal twists, only one thing remains: expect the unexpected! Superbly told, convincingly acted – a film that deserves a large audience – and the Oberursel Film Festival Short Film Award.

Laudatio der Jury

Der Sonderpreis für den besten Film in der Kategorie Integration geht an The Illegal von Amir Kiani

Die ersten beiden Einstellungen könnten nicht gegensätzlicher sein. Auf eine brutale Folterszene in einem anonymen Gefängnis folgt das sonnendurchflutete Bild eine jungen Paares, das in einem Park an einen Baum gelehnt etwas unbeholfen ein Selfie versucht. Zwischen diesen beiden Bildern entwickelt sich eine Geschichte, die von der Abwesenheit des Guten in der Welt erzählt. Irgendwie also genau von unserer Zeit. Zunächst geht es ein paar Treppen runter in einen schmuddeliges Kellerraum. Hier steckt ein zynischer Vermieter viel Geld dafür ein, dass ein junger Mann in einem kleinen Zimmer bei einer jungen Frau unterkommen kann. Sie braucht das Geld dringend für ihren Drogen. Woher sie sich kennen, wissen wir nicht. Ahmed ist ein politischer Flüchtling, dem im Iran die Todesstrafe droht. Die dramatischen Ereignisse zuhause holt er sich auf dem Handy in die vier engen Wänden nach Kanada. Dabei fühlt er sich schrecklich, ein Verräter an der eigenen Sache. Seine Vermieterin ist Claire. Sie hat ihr Studium abgebrochen, kaut Fingernägel und hängt im gewalttätigen Kreislauf von Sucht und Beschaffungspanik.

Der Film entfaltet nüchtern, in tableauartigen, minimalistischen Szenen die Nicht-Beziehung dieser zwei in sich gefangenen Menschen, die das Elend des Anderen nicht auch noch ertragen können. Und trotzdem schafft es Regisseur Amir Kiani die beiden mit großer Zuneigung zu zeichnen. In präzise gesetzten, langen Schwarzblenden spielen wir als Zuschauer die Szenen weiter und öffnen für uns andere, hoffnungsvollere Blicke in die Geschichte – um dann wieder enttäuscht zu werden. Gerade als die Verzweiflung allgegenwärtig ist, nimmt der Film eine dramaturgisch überraschende Wende. Schrill und laut, ausgesprochen anrührend und irgendwie auch witzig.

Der Rotary Club Frankfurt/Main International freut sich, dem Autor, Regisseur und Produzenten Amir Kiani für die außergewöhnlich intensive Umsetzung des Themas Neben- und Miteinanderlebens den Intergrations-Preis des Filmfest Oberursel überreichen zu dürfen. Wir wünschen Amir Kiani viel Kraft für seine Arbeit und sind gespannt auf seine nächsten Filme.

Nominees

Jury

Jerry Digby

Digby ist preisgekrönter Regisseur und Mitbegründer von Baby Lion Media mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien. Er zeichnet sich durch die Gestaltung vielfältiger Geschichten in den Bereichen Werbung, Storytelling und Erlebnisfilm aus.

Digby is a award-winning director and excels in crafting diverse narratives across advertising, storytelling, and experiential filmmaking as the co-founder of Baby Lion Media, headquartered in Los Angeles, CA.

Liane Jessen

Jessen ist eine bekannte deutsche Fernsehredakteurin. Mit ihrer Redaktion produzierte sie Fernsehfilme, einige Kino-Koproduktionen und Filme im Debüt- und Nachwuchsbereich sowie die Folgen des Tatorts des Hessischen Rundfunks.

Jessen is a well-known German television editor. With her editorial team, she has produced television films, several cinema co-productions and films in the debut and newcomer genres, as well as episodes of Hessischer Rundfunk’s Tatort.

Christoph Thoke

Thoke ist deutscher Produzent, Manager und Honorar Professor. Während seiner Arbeit für ein bekanntes deutschen Film- und Fernsehstudios war er u.a. an der Produktion des Welterfolgs „What Women Want“ mit Mel Gibson in der Hauptrolle beteiligt. Später wechselte Thoke in die Selbständigkeit und produzierte Filme, die in Cannes, Venedig und in vielen Festivals weltweit ausgezeichnet und für den Europäischen Filmpreis, den Golden Globe und die Academy Awards nominiert wurden. Thoke diente in einer Vielzahl von internationalen Film-Jurys und ist Mitglied in der Jury der FBW, der ältesten deutschen Filmförderorganisation.

Thoke is a German producer, manager and honorary professor. While working for a well-known German film and television studio, he was involved in the production of the worldwide success „What Women Want“ starring Mel Gibson. Thoke later went freelance and produced films that won awards at Cannes, Venice and many festivals worldwide and were nominated for the European Film Awards, the Golden Globe and the Academy Awards. Thoke has served on a number of international film juries and is a member of the jury of the FBW, Germany’s oldest film funding organization.

Barbara Philipp

Deutsche Schauspielerin und Hörspielsprecherin.

Filme: Doktor Ballouz, Tatort – Murot und das 1000-jährige Reich, 791 km, Tod in Mombasa, Tatort – Murot und das Paradies, Vena.

German actress and voice over artist.

Films: Doktor Ballouz, Tatort – Murot und das 1000-jährige Reich, 791 km, Tod in Mombasa, Tatort – Murot und das Paradies, Vena.

Bettina Borgfeld

Bettina Borgfeld ist freischaffende Regisseurin und Bildgestalterin für Dokumentarfilme im Kino und Fernsehen. Ihre Filme wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, wie u.a. SchussWechsel (2005), Raising Resistance (2011), und Was kostet die Welt (2018).

Bettina Borgfeld is a freelance director and image designer for documentary films for cinema and television. Her films have won numerous awards, including SchussWechsel (2005), Raising Resistance (2011) and Was kostet die Welt (2018).

Eröffnungsfilm 2024
Opening Film 2024

8. August 2024
während der Eröffnungs-Gala
during the opening gala

Partner 2024

Unterstützer / Sponsors